Vorwort

Es ist eine alte Einsicht, dass die Mittel des Strafrechts begrenzt und eine Besserung der Täter durch ihre Verurteilung häufig nicht erreichbar ist. Viele Straftaten offenbaren Einstellungsdefizite und mangelnde Fähigkeiten zur Konfliktbewältigung, die auf langfristigen Sozialisationsmängeln beruhen und durch den Strafprozess und die Verhängung der gesetzlich zulässigen Sanktionen kaum beseitigt werden können. Zu einer wirksamen Verhaltensänderung bedarf es hier regelmäßig differenzierterer Ansätze und Angebote.

Ein solches Angebot ist das Anti-Agressivitäts-Training®, das den Verurteilten helfen kann, Einsicht in die eigene Persönlichkeitsstruktur zu gewinnen und ihre eigenen Empfindungen und Reaktionen besser zu beherrschen. Das Programm, das seit Jahren mit Erfolg bei jugendlichen Delinquenten erprobt ist, wird in Düsseldorf mit Hilfe des Vereins für Bewährungshilfe nun auch für erwachsene Straftäter fruchtbar gemacht. Die Leistungsbeschreibung lässt dabei nicht nur ein klares Konzept, sondern auch die hohen Anforderungen erkennen, denen Trainer wie Teilnehmer genügen müssen.

Ich beglückwünsche den Verein für Bewährungshilfe zu dieser Initiative. Und ich danke den beteiligten Bewährungshelfern für ihren vorbildlichen Einsatz. Ihnen und allen Teilnehmern an diesem Training wünsche ich viel Erfolg!

Anne-José Paulsen
Präsidentin des Oberlandesgerichts


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