AAT® Qualitätsstandards des Deutschen Instituts für Konfrontative Pädagogik, Frankfurt a.M.

Das Trainingsprogramm wendet sich an Menschen, die körperliche Gewalt im (halb-) öffentlichen Raum ausüben. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer dem Trainingsprogramm inhaltlich und sprachlich folgen können.

Ausschlusskriterien sind:

Personen mit Aggressionshemmung und zeitgleich erhöhter Erregbarkeit

Personen mit Suizidgefährdung

psychische Erkrankungen, die einer konstruktiven Teilnahme am AAT® entgegenstehen, ergo nur in fachärztlicher/fachpsychologischer Absprache

akut Alkohol-, Drogensubstituierte

akut Medikamentensubstituierte nur in fachärztlicher Absprache

(Ex-)Mitglieder der organisierten Kriminalität

Gewalt im sozialen Nahraum (einschließlich z. B. Kindesmisshandlung, Kind-Eltern-Gewalt)

sexuell assoziierte Gewalt

Stalking

Amok(-drohung)



Der zeitliche Rahmen ist so zu gestalten, dass durch den Beziehungsaufbau ein konstruktives Arbeitsbündnis zwischen Teilnehmer und Trainer geschlossen wird, sowie eine angemessene
individuelle Betreuungsintensität gewährleistet wird.

Die empfohlene Trainingsdauer liegt bei 4 bis 6 Monaten. Pro TeilnehmerIn sind mindestens 12 Stunden einzukalkulieren (AAT®). Die Trainingsdauer kann durch Wochenendsitzungen verkürzt werden, sollte aber 4 Monate nicht unterschreiten.

Die Gruppenleitung besteht aus zwei Personen. Eine Person der Gruppenleitung muss über eine qualifizierte Zusatzausbildung zur/ zum AAT®/CT®-TrainerIn verfügen.

Sekundäre Behandlungsmotivationen wie richterlicher Druck, drohender Schulverweis, drohender Widerruf oder anstehende Gerichtstermine werden zum Einstieg akzeptiert. Im AAT® wird sich aus diesem Grund an den Wirkfaktoren der motivierenden Gesprächsführung orientiert.

Das AAT® richtet sich an den Prinzipien rückfallpräventiven Arbeitens aus: Risiko-, Bedürfnis- und Ansprechbarkeitsprinzip

AAT®/CT® sind Programme, die Berührungen vermeiden. Körperkontakte dienen maßgeblich der empathischen Kontaktaufnahme zur Vertrauensbildung, Beziehungsarbeit und fachlichen Umsetzung körperorientierter Verfahren.

Dem AAT®/CT® liegt ein optimistisches Menschenbild zugrunde. Die Gruppenleiter akzeptieren demzufolge den teilnehmenden Menschen, zeigen ein professionelles Verständnis für die den Delikten zu Grunde liegende Bedürfnisstruktur, ohne mit den Taten einverstanden zu sein.

Deutsches Institut für Konfrontative Pädagogik
Weidner, Gall, Brand
IKD, Sommer 2013


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